Lebensmittel sind wertvoll
17. November 202288 Millionen Tonnen an Lebensmitteln landen jährlich in der EU im Müll, wovon die Hälfte auf das Konto von privaten Haushalten geht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dieser Verschwendung den Kampf ansagen können und damit die Umwelt sowie Ihre Geldbörse schonen.
Die Europäische Kommission schätzt, dass in der EU jährlich 173 Kilogramm Lebensmittel pro Person weggeworfen werden. Damit sind die vergeudeten Nahrungsmittel für etwa zehn Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Diese wirken sich aber nicht nur auf die Emissionen aus, sondern auch auf die eigene Geldtasche. In Österreich landen nämlich pro Haushalt und Jahr ein Viertel der gekauften Lebensmittel in der Mülltonne. Das entspricht einem Wert von bis zu 800 Euro. Doch wie können wir diese Lebensmittelverschwendung vermeiden?
Planung ist das halbe Leben
Wer kennt sie nicht, die berüchtigte Einkaufsliste? Wenn es ums Thema Lebensmittelverschwendung geht, hat sie abermals eine Daseinsberechtigung. Sie spart Ihnen nicht nur Geld, sondern Sie kaufen auch wirklich nur die Dinge, die Sie brauchen. Um den Einkauf zu optimieren, können Sie vorab Gerichte planen, die sie die Woche über zubereiten möchten. Bevor Sie nun die entsprechenden Lebensmittel auf die Liste setzen, sollten Sie vorher nochmals prüfen, ob sich davon noch etwas in Ihren Vorratsschränken, im Kühlschrank oder im Tiefkühler befindet, sodass nichts mehrfach gekauft wird.
Was hat aktuell Saison?
Möchte man dafür sorgen, dass keine Lebensmittel verschwendet werden, zahlt sich ein saisonaler Einkauf von regionalen Produkten aus. Dank der kurzen Transportwege sind die Lebensmittel meist länger haltbar. Welches Zurück zum Ursprung BIO-Obst und BIO-Gemüse gerade verfügbar ist, zeigen wir Ihnen immer Anfang des Monats auf Instagram. Folgen Sie uns für den aktuellsten Saisonkalender!
Auf die richtige Lagerung kommt es an
Während Speisereste am besten abgedeckt und in einem eigneten Gefäß im Kühlschrank verstaut werden, sollte man bei abgepackten Lebensmitteln die Empfehlung auf der Verpackung beachten. Als Faustregel gilt, dass trockene Lebensmittel kühl, dunkel und verschlossen gelagert werden sollten. Luftdichtverschlossene Gefäße bieten einerseits Schutz vor Lebensmittelmotten und anderen Vorratsschädlingen, andererseits sorgt der Behälter für Trockenheit und der Inhalt kann keine Luftfeuchtigkeit ziehen. Auch Sonnenlicht kann die Haltbarkeit negativ beeinflussen und daher sollten Ihre Lebensmittel tendenziell dunkel gelagert werden.
Aromatisch und haltbar
Wussten Sie schon, dass das Befüllen des Kühlschranks nach Kältezonen dazu beiträgt, dass Lebensmittel länger haltbar sind und das Aroma von Gemüse und Obst besser bewahrt wird? Kälteunempfindliches Obst und Gemüse sollte daher im vorgesehenen Fach am Boden des Kühlschranks eingeräumt werden. Dazu zählen zum Beispiel Äpfel, Birnen, Brokkoli, Karotten, Radieschen, Sellerie und Spargel. Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Paprika, Zwiebel und Kartoffel sind hingegen kälteempfindlich und sollten keinesfalls in den Kühlschrank. Zu beachten bleibt, dass manche Sorten (z. B. Äpfel und Birnen) nachreifen und durch das abgesonderte Ethylen anderes Obst und Gemüse bei der Lagerung negativ beeinflussen können. Hier lesen Sie mehr über die optimale Lagerung unseres BIO-Obstes und BIO-Gemüses.
Die Haltbarkeit verlängern
Haben Sie zu viel gekocht? Wie wäre es, wenn Sie die übrige Portion einfach einfrieren? So haben Sie ein selbst gemachtes Fertiggericht, das jeder Zeit wieder gegessen werden kann. Auch Brot, Gebäck, Fleisch, Milchprodukte sowie einige Obst- und Gemüsesorten eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Übrig gebliebenes Obstmus kann z.B. auch in Eiswürfelformen portioniert und tiefgekühlt werden. Die „Obsteiswürfel“ eignen sich hervorragend um ihrem Wasser etwas Geschmack zu verleihen.
Auch das Einlegen ist eine wunderbare Möglichkeit, um die Haltbarkeit von Obst und Gemüse zu verlängern. In unserer Rezeptwelt zeigen wir Ihnen, wie Sie selbst Cherry-Rispentomaten einlegen können.
Haben Sie sich schon einmal am Einkochen versucht? Diese Art der Haltbarmachung ist schneller und einfacher als man denkt. Probieren Sie es selbst aus und machen Sie unser süß-saures Kürbis-Chutney nach.
Außerdem können Sie zu Hause das Leben von übrig gebliebenem Obst und Gemüse verlängern, indem Sie es dörren.
Kreative Resteküche
Selbstverständlich gibt es noch viele weitere Wege, um mit Lebensmittelresten in der Küche kreativ zu werden. Hier haben wir ein paar Inspirationen für Sie gesammelt.
Sollten trotz dieser Tipps doch noch einmal Lebensmittel übrig bleiben, dann denken Sie daran, dass sich noch jemand anders in Ihrem Umfeld daran erfreuen könnte. In Ihrer Familie, im Freundeskreis, in der Arbeit oder in der Nachbarschaft finden Sie bestimmt noch eine/n dankbare/n Abnehmer/in. In vielen Städten gibt es auch sogenannte Fair-Teiler (öffentliche Kühlschränke) oder Foodsharing Plattformen, wo Sie Nahrungsmittel weitergeben können und so auch Fremden eine Freude machen.