BIO-Hof Csardahof
- Pama
In Pannonien am Csardahof hat man sich ganz der Nachhaltigkeit verschrieben. So wird hier die selten gewordene Kreislaufwirtschaft gelebt. Er beliefert das Projekt "Landwirtschaft der Zukunft" mit bestem BIO-Gemüse.
Steckbrief
- BIO-Betrieb seitAnfang der 1990er
- Produzent fürBIO-Gemüse
- GeschäftsführerStephan Pöchtrager
Aus der Region Pannonien
Über 300 Sonnentage im Jahr haben der Ursprungsregion Pannonien im nördlichen Burgendland den Beinamen "Land der Sonne" eingebracht. Die reichhaltigen, fruchtbaren Böden dieser Region sind für den Anbau von sonnengereiften Gemüsesorten wie geschaffen.
Interview
Wie lange betreibt ihr bereits eure Landwirtschaft und wie seid ihr dazu gekommen?
Wir sind Bio seit Anfang der 1990er Jahre.
Warum BIO?
Nachhaltige Lebensmittelproduktion und eine gesunde Umwelt sind uns ein Anliegen.
Was motiviert euch, euren Hof zu führen und was liebt ihr am meisten an eurer Arbeit?
Uns motiviert die Vielfalt der Herausforderungen und Tätigkeiten, sowie einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten zu können.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für euch persönlich und wie setzt ihr diese auf eurem Hof um?
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, „enkeltauglich“ für folgende und gegenwärtige Generationen zu wirtschaften. Daher betreiben wir einen Bio-Vielfaltshof mit Kreislaufwirtschaft, Tieren, Kompost, Gemüse und Getreide.
Ihr seid Teil des „Landwirtschaft der Zukunft“- Projekts. Warum ist euch Klimaschutz wichtig?
Klimaschutz ist für uns ganz besonders wichtig, weil das Wetter immer herausfordernder & extremer für die Landwirtschaft wird. Trockenheit und Überschwemmungen setzen uns zu und auch Schädlinge lieben die immer stärker auftretende Hitze und die warmen Winter.
Welche „Produkte“ stellt ihr her und was macht diese besonders?
Wir kultivieren Radieschen, Salat, Kohlrabi, Zucchini, Gurken, Tomaten, Paprika, Fenchel, Stangensellerie, Weizen, Roggen, Getreide, Mais und auch Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung. Wir setzen auf eine Vielfalt an Produkten, um die Bio-Diversität am Betrieb zu fördern und auf Bio-Produktion im Einklang mit dem Kreislauf der Natur.
Welche speziellen Methoden oder Techniken wendet ihr an, um die Umwelt zu schützen und die Biodiversität zu fördern?
Wir haben Hecken rund um unsere Felder gesetzt, die Lebensraum für Nützlinge bieten, integrieren Leguminosen (Luzernefeldfutter) in unsere Fruchtfolgen, um wichtige Nährstoffe für die Bodenfruchtbarkeit bereitzustellen. Wir säen Zwischenfrüchte, optimieren die Rinderfütterung zur Reduktion des Methanausstoßes und starten Versuche mit Kohlekompost, um noch mehr CO2 im Boden zu binden. Die Fruchtgemüse-Produktion erfolgt saisonal und unbeheizt, die Kompostierung mit Rindermistkompost erfolgt am Betrieb, um Dünger für das Gemüse zur Verfügung zu haben.
Wie tragen eure Produkte und eure Arbeit zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft bei?
Wir setzen auf Kreislaufwirtschaft, langjährige Mitarbeiter aus der Umgebung und direkte Vermarktungspartnerschaften.
Welche Herausforderungen seht ihr bei der BIO-Landwirtschaft & wie meistert ihr diese?
Extreme Witterungsverhältnisse, Trockenheit und der Klimawandel begleiten uns täglich. Steigende Lohnkosten treffen vor allem die Bio-Landwirtschaft mit viel Handarbeit sehr, ebenso wie starke Ertragsschwankungen, die uns fordern, immer innovativ zu bleiben.
Wie sehen eure Pläne und Visionen für die Zukunft eures Hofes aus?
Wir bemühen uns täglich, ein bisschen besser zu werden und den Kreislauf am Betrieb in positivem Fluss zu halten. Mittelfristig wollen wir auch die Energieautarkie durch eine Photovoltaik-Solaranlage verbessern.
Welchen Rat würdet ihr neuen Bäuerinnen und Bauern geben, die in die BIO-Landwirtschaft einsteigen möchten?
Wir empfehlen, auf mehreren Beinen zu stehen, eine gewisse Unabhängigkeit zu wahren und immer innovativ zu bleiben.
Was inspiriert euch, täglich weiterzumachen, auch wenn es manchmal schwierig ist?
Teil der Lösung zu sein und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten zu können.